Wie kam ich zu Karaoke?

Ich war schon in meiner Jugendzeit ein totaler Musik-Freak.
In den 70er, der sogenannten Flower-Power Zeit investierte ich oft meinen ganzen Verdienst um mir die Schallplatten zu kaufen.

Vor allem von den damals aktuellen Bands wie
Sweet, Smokie, Rubettes usw.
Auch gefiel mir die Rockmusik, so daß ich mir auch Schallplatten von Deep Purple, Black Sabbath, Status Quo und vielen anderen Combos zulegte.

Ich dachte mir damals schon: “Warum gibt es diese Songs nicht als Instrumentalversionen”, es gab aber schon Texthefte, die ich kaufte,
damit ich die Songs auch mitträllern konnte.

Es war im Jahr 1996, als eine Bekannte sagte,
dass in einer kleinen Kneipe in unserem Ort Karaoke stattfinden würde.

Ich konnte damals mit dem Wort Karaoke nichts anfangen,
meine Bekannte teilte mir mit,
dass dort die Gäste Lieder live singen können, über Mikrofon
das Playback kommt von einer CD
und der Text zu dem abgespielten Lied
erscheint auf  einem Monitor, passend zur Melodie eingefärbt.

Ich dachte: “Wow, da musst du hin!”

Ich fieberte dem Termin entgegen, und endlich war es soweit!

Es sangen dort  4 oder 5 Personen, mehr oder weniger gut .
Es bekam jeder Applaus.

Ich schaute mir ein Songbuch an und viele Lieder darin kannte ich .

Ich wollte es unbedingt auch mal versuchen, aber ich traute mich nicht.

Kurz vor Feierabend sagte der KJ, dass er noch 2 oder 3 Lieder spiele,
dann ist Schluss für heute.

“Jetzt oder nie”, ich muss es probieren, sagte ich zu mir.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen
gab den Songzettel ab,
den ich schon seit ca. 2 Stunden ausgefüllt hatte.

Der Junge mit der Mundharmonika von Bernd Clüver, den ich auswendig kannte,
das war mein erster Karaoke Song.

Ich wurde dann auch sofort aufgerufen zum Singen.

Die Nervosität war bald verflogen, als ich merkte,
daß das ganze gar nicht schlechter klang als bei den anderen,
die schon gesungen hatten.

Ich wurde auch mit einem kräftigen Applaus belohnt.

Der KJ sagte, dass ich hervorragend gesungen hätte
und ich doch nächstes mal wieder kommen solle.

Nun war der Bann gebrochen.
Alle 2 Wochen ging ich ab sofort in diese Kneipe zum Singen.

Es machte mir schließlich so viel Spaß,
dass ich beschloss mir selbst eine Karaokeanlage zu kaufen.

Es haute mich fast vom Hocker als ich mich nach den Preisen erkundigte,
damals waren ja in Deutschland noch die Laser Discs in.

Mit 300,– DM oder mehr pro Laser Disc war ich dabei dafür gabs 28 Songs.

Ich kaufte mir einen Laser Disc Player,
die 12 Deutschen Laser Discs von Pioneer die es gab,
die musste ich unbedingt haben,
außerdem legte ich mir 10 englische Laser Discs und 7 Italienische zu,
da mir diese Musik auch sehr gefiel.
Ich startete mit ca. 800 Songs,
einem  Powermixer,
2 Mikrofonen
und 2 PA Full-Range Boxen.

Meine Schwester übernahm zu der damaligen Zeit eine Gaststätte,
in der ich fortan jede Woche einmal Karaoke durchführte.

Es kamen immer mehr Anfragen und es bereitete mir Riesenspaß,
mit meinem Hobby, der Musik, auch anderen Freude zu bereiten.

Besonders schwierig war es neue deutsche Lieder zu bekommen,
denn der einzige Produzent Pioneer,
hatte die Produktion der deutschen Karaoke Lieder eingestellt,
da der Absatz in Deutschland zu gering war.

Mittlerweile gibt es aber wieder viele tolle deutsche Playbacks.

Stillstand bedeutet Rückschritt,
deshalb erweitere ich mein Repertoire laufend.

Karaoke bereitet mir  heute noch genauso viel Spaß wie zu Beginn, im Jahre 1997.
Man lernt immer viele nette Menschen dabei kennen, die  mit viel Freude und guter Laune dabei sind.
Man ist einfach eine große Karaokefamilie ohne Alterseinschränkung
und das ist das schöne daran.

Ich hoffe das bleibt noch lange so Euer

 Edi